3-Wege Transmission-Line (und MK-2)
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Für den Mitteltonbereich der kann aufgrund der nicht allzu großen Membrane des Tieftöner und seines recht ausgedehnten Übertragungsbereich sehr gut ein kleinerer und damit "leichter, schneller" Mitteltöner gewählt werden. Der 4 Zoll Mitteltöner Vifa M10MD-39-8 8Ohm bietet bei einem guten Preisleistungsverhältnis eine hervorragende klangliche Qualität. Der nutzbare Übertragungsbereicht reicht von ca. 200 Hz bis über 5.000 Hz und dies bei sehr geringen Klirrwerten. Das Abstrahl- und Rundverhalten ist zudem mustergültig und hinsichtlich Detailauflösung gibt es wenige wirklich bessere Mitteltöner für den hier gegebenen Einsatzzweck. Durch den Mitteltöner ist die Latte an die musikalischen Qualitäten des Hochtöners recht hoch gelegt. Der Vifa Dual-Ring-Radiator XT25BG60-04 *1) bietet sich mit seinem sehr guten Preisleistungsverhältnis als qualitativ gleichwertiger Spielpartner für den Hochtonbereich der gerade zu an. Nahezu baugleich mit dem Vifa XT25BG60-04 und dem Scan-Speak R2604/833000 ist der von Vifa vormals für den ehemaligen amerikanischen Hifi-Hersteller Acoustic Research gefertigte Dual-Ring-Radiator XT25BG51-04. Beide Chassis haben den gleichen Antrieb mit Doppelmagneten und Koppelvolumen sowie die gleiche Ring-Radiator-Membrane. Der XT25BG51-04 unter scheidet sich vom XT25BG60-04 lediglich durch die Frontplatte die eine Einprägung des Acoustic Research Kürzels und vier anstatt fünf Montagepunkte aufweißt. Zusätzlich wurde der XT25BG51-04 mit einem akustischen Streustern für eine breitere Abstrahlung auch in den höchsten Frequenzbereichen ausgestattet. Elektrisch und akustisch verhalten sich beide Chassis jedoch praktisch völlig identisch und können somit ohne Änderung der Frequenzweiche wahlweise eingesetzt werden. Der TML-Gehäuseaufbau ist sehr einfach; eigentlich eine einfache Kiste (27,8 x 38,8 x 103,8 cm BxTxH), siehe Plan. Die zweite Box ist spiegelbildlich aufzubauen. Der nach zahlreichen Simulationen und praktischen Erprobungen gefundene konkrete Verlauf des sich verjüngenden Querschnittes der Line und die Platzierung des Tieftöners auf etwa 1/3 Line-Länge sorgen für eine optimale Anpassung des Tieftontreibers und somit für die recht lineare Wiedergabe bis in die tiefsten Regionen des Musikgeschehens hinab. Das TML-Gehäuse ist über die gesamte Länge mit ca. 65-70 Liter Polyester Volumenvlies (30mm stark 300g/m²) zu dämpfen. Im vorderen Bereich der Line unterhalb des Tieftöner ist die Watte etwas fester zu einen sog. akustischen Sumpf zu stopfen. Die erforderliche Dämpfung hängt auch recht stark vom Wiedergaberaum und Aufstellungsort ab. Hier sollte jeder hinsichtlich der eigenen räumlichen Verhältnisse und seines Geschmacks etwa experimentieren. Der kleine Vifa Mittelöner wird in ein eigenes 0,5 Liter großes geschlossenes Gehäuse eingebaut. Hierzu eignet sich ein kleiner handelsüblicher Kunststoff-Blumemtopf (z.B. 10/5,5 cm x 11 cm) sehr gut, den man mit Kontaktkleber (z.b. Pattex) von hinten hinter die Mitteltöneröffnung auf die Schallwand klebt. Das Mitteltönergehäuse kann auch aus 8-10 Millimeter Spanplatte mit gleichem Volumen (9 x9 x 6 cm Innenmaß) gefertigt werden. Das fertige Mitteltönergehäuse ist halbvoll und locker mit Polyester Volumenwatte (Teddy- bzw. Kissenwatte) zu füllen. Das Herzstück einer jeden passiven 3-Wege-Lautsprecherbox ist zwangsläufig die Frequenzweiche. Auch die besten Chassis können immer nur das Wiedergeben was ihnen von der Frequenzweiche angeboten wird. Mit der "Berechnung" von passiven Frequenzweichen ist es jedoch so eine Sache. Eine einfache Berechnung einer Weiche, die auch in der Praxis brauchbare akustische Ergebnisse liefert, gibt es nicht! Die Standardformeln gehen realitätsfern von einer konstanten Impedanz und einem linearen Pegel- und Phasenfrequenzgang des Chassis aus. In der Praxis haben aber alle Lautsprecher-Chassis ein mehr oder weniger komplexes Phasen- und Amplitudenverhalten und zwar sowohl in elektrischer als auch akustischer Hinsicht. Die Entwicklung brauchbarer Frequenzweichen ist daher nur unter Einbeziehung der komplexen Impedanz und des akustischen Pegel- und Phasenfrequenzganges möglich. Ohne Messungen der Lautsprecherchassis und speziellen Computerprogrammen lässt sich eine Weiche nur nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum" entwickeln. Am Beispiel der habe ich einmal exemplarisch die Entwicklung einer optimalen individuell angepassten passiven Frequenzweiche beschrieben. Im Ergebnis ergab sich die folgende Frequenweiche für die Der Gesamtfrequenzgang der Box (≥100 Hz ohne TML-Port) als auch der der Einzelzweige zeigen mit der optimierten Weiche einen sehr linearen Verlauf und bieten damit eine gute Grundlage für eine sehr hochwertige Wiedergabe. Frequenzgang (≥100 Hz ohne TML-Port) mit optimierter Frequenzweiche Impedanzgang mit optimierter Frequenzweiche Der Nachfeldfrequenzgang verdeutlicht die sehr tief reichende Bandbreite. Die Qualität der Weichenbauteile sollte immer in einem vernünftigen Verhältnis zur Qualität und zum Preis der verwendeten Chassis liegen, siehe auch Kleine Bauteilkunde. Die klanglichen Auswirkungen von Kondensatoren unterschiedlicher Bauarten in Frequenzweichen werden oft erheblich überschätzt. Die klanglichen Vorzüge sehr teurer Bauteile liegen meist im Voodoo und die zum Teil extremen Mehrkosten lassen sich oft nur aus Sicht der Bauteilverkäufer rechtfertigen. Für die können im Basszweig ohne klanglichen Einbußen durchaus preiswerte bipolare glatte Elkos für alle Kondensatoren verwendet werden. Im Mittel- und Hochtonzweig ist es sowohl klanglich gerechtfertig als auch preislich vernünftig MKT Kondensatoren einzusetzen. MKP Kondensatoren bringen nach meiner Meinung nur im Hochtonzweig ggf. geringste hörbare klangliche Vorteile, da die Mehrkosten für MKP anstatt MKT Kondensatoren im Hochtonzweig aufgrund der recht kleinen Kapazitätswerte recht gering sind, kann man um auch das hifidele Gewissen zu beruhigen durchaus MKPs verwenden. Aus Gründen der Betriebssicherheit sollten alle Kondensatoren eine Spannungsfestigkeit von ca. 35/40 VAC oder höher aufweisen. Die Spulen der Frequenzweichen sollten keinen wesentlich höheren Verlustwiderstand als im Schaltbild angegeben aufweisen. Spulen mit geringeren Verlustwiderstand bringen jedoch auch keinen klanglichen Vorteil, im Gegenteil wird bei erheblicher Unterschreitung der angegebenen Verlustwiderstände der Spulen im Basszweig ein leichter Verlust der Tiefbasswiedergabe und eine leichte Anhebung des Oberbassspegels und damit eine Änderung der tonalen Balance eintreten. Abweichungen von ca. +/- 20% vom angegebenen Verlustwiderstandswert sind jedoch in der Regel völlig vernachlässigbar, da kaum oder gar nicht hörbar. Bezüglich der Belastbarkeit reichen im Hochtonzweig Luftspulen mit ca. 0,7 mm Drahtdurchmesser und im Mitteltonzweig mit 1 mm Drahtdurchmesser völlig aus. Als Tiefpassdrosseln im Basszweig eignen sich am besten Ferritrollkernspulen mit ca. 1 mm Drahtdurchmesser (z.B. IT HQ43/6.8/095 und HQ43/3.9/095). Als Spule für den RLC-Kreis sind durchaus auch preiswerte sog. Entzerrerspulen (z.B. CO55/300/060) geeignet. Der Verlustwiderstand dieser Spule und der Serienwiderstand des Saugkreises müssen hier in der Weiche zusammen einen Wert von ca. 8,0 bis 9,0 Ohm aufweisen. Wieviel hiervon auf den Verlustwiderstand der Spule entfällt ist egal, lediglich die Belastbarkeit der Spule und des Widerstandes sollte ausreichend hoch (ca. 30 Watt) gewählt werden. Update MK-2 Da der Westra Tieftöner und der Vifa Mitteltöner zwischenzeitlich schwer bis kaum noch zu beschaffen sind, war es aufgrund der viele Nachfragen an der Zeit, eine neue Version der aufzulegen. Wie bereits oben erwähnt passen der von mir bevorzugte Peerless SLS 8W sowie der Beyma 8-Woofer-P-V2 sehr gut als Alternativen im Tieftonzweig und für die Mitteltonabteilung bietet sich der Seas MCA 12 RC oder besonders der Monacor MSH 116/4 an. Die Positionen von Mittel- und Tieftöner auf der Schallwand und die Weiche waren nur geringfügig zur Version MK-2 zu modifizieren. Da Klangbeschreibungen meiner Entwicklung stets vom Stolz des Erbauers getragen sein könnten, zitiere ich lieber die Meinungen anderer Hifi-Fans. Ein Mitglid der Hifi-Selbstbaugruppe Berlin und Hörer der meinte zu dieser Box: "Die Neutralität, Ausgewogenheit und der extrem tiefe, vor allem druckvolle, schnelle und trockene Bass hat mich beeindruckt." Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Weitere User Kommentare... Baumappe -MK2 Baumappe Kosten pro Box: ab ca. 260,- EUR , MK-2 ab ca. 280,- EUR
Anmerkungen:
Stand: 05.10.2022 Weitere Transmission-Line-Boxen |
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